ZuchlerKurier, Dezember 2020
Die Blasmusik Zuchwil liess sich trotz der anhaltenden Corona-Auflagen etwas ganz Besonderes für die Bevölkerung einfallen.
An drei schönen Herbstabenden waren ungewohnte Klänge in Zuchwils Quartieren zu vernehmen. Den einen oder anderen lockten sie auf den Balkon, an den Rande des Spielplatzes oder auf die Treppe vor dem Haus … von wem und wo kamen die Töne?
Die Corona-Pandemie und ihre Folgen sind auch für die Blasmusik Zuchwil (BMZ) ein harter Brocken: Bereits ab März mussten die Proben abgesagt werden, das jährliche Frühlingskonzert – das den Höhepunkt des Vereinsjahres darstellt – durfte nicht durchgeführt werden und auch das Jubilarenständeli für die Zuchwiler Jubilar/innen fiel den Restriktionen zum Opfer. Dazu gehören auch all die geselligen Stunden und Anlässe der Kameradschaft, die für die BMZ zum Stillstand kamen.
Mitte August war es endlich soweit: Die Proben fanden wieder statt und die Musiker/innen spürten wieder ihre Spielfreude. Aber was ist ein Musikverein ohne Publikum…? Deshalb zog es die Blasmusik Zuchwil ins Dorf. Nicht nur das Musizieren und die Kameradschaft vermissten alle Vereinsmitglieder sehr, auch den Kontakt zu den Zuchwiler/innen im Dorf fehlte ihnen schmerzlich.
Ganz nach dem Motto «beim Volk, fürs Volk», insbesondere aber auch für die wegen Corona musikalisch bisher nicht gewürdigten Zuchwiler Jubilarinnen und Jubilare, spielte die BMZ drei erfolgreiche Quartier-«Ständeli». Sie bot mit diesen abendlichen Überraschungsauftritten einen musikalisch fröhlich bunten Herbstblumenstrauss frei Haus. Trotz der langen Spielpause konnte sich die BMZ sehen und hören lassen und bereitete den Anwohnern sichtlich Freude. Viele Zuchwiler Gesichter schauten neugierig aus dem Fenster, auf den Balkonen und auf den Trottoirs hörten viele Menschen zu und genossen die lange nicht mehr gehörten Melodien.
Es war ein voller Erfolg: Mit ihren Überraschungsauftritten konnte die BMZ den Zuhörer/innen trotz anhaltender Pandemie etwas Freude und «Normalisierung» bescheren (und gleichzeitig die notwendige Distanz einhalten…).
Miriam Feder