Solothurner Zeitung, 12. Juni 2023
Der Musiktag in Zuchwil kam beim Publikum hervorragend an. Organisiert wurde er vom noch jungen Verband des oberen Kantonsteils.
Es war erst der zweite Musiktag des Musikverbandes Bucheggberg-Wasseramt-Solothurn-Lebern. Er ist 2021 aus dem Zusammenschluss der drei ehemaligen Unterverbände entstanden und besteht aus insgesamt 23 Vereinen. Die waren auch grösstenteils am Musiktag in Zuchwil im Einsatz. Meistens mit hervorragend vorbereiteten musikalischen Vorträgen.
Besonders augenfällig war der Eindruck, den die Blasmusik Zuchwil hinterliess. Sie organisierte den Musiktag und verdiente sich gute Noten dafür. Gute Noten verdiente sich auch die Solothurner Regierung. Sie beehrte gleich doppelt – mit Remo Ankli und Peter Hodel – nicht nur den Festakt, sondern auch die Parademusik.
Als junger Verband gab sich der Verband zeitgemässe Bestimmungen zum Musiktag. Das moderne Reglement lässt den Vereinen die Wahl, wie sie sich musikalisch präsentieren wollen. Sie können dazu die konventionelle Art wählen. Sie spielen einen ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen Spielstärke entsprechenden Konzertvortrag.
Sie können sich aber auch für die Teilnahme am Unterhaltungswettbewerb entscheiden. Im Gegensatz zu früher ist die Teilnahme an der Marschmusik, die jetzt Parademusik heisst, nicht mehr obligatorisch, aber doch erwünscht, generiert sie doch immer den grössten Publikumsaufmarsch. Grosse Bevölkerungsteile ohne speziellen Bezug zur Blasmusik verbinden sie einzig mit dem Begriff Musiktag.
Marschformationen von Applaus begleitet
Auf dem Amselweg wurden denn auch die 15 Marschformationen auf der ganzen Strecke mit Applaus begleitet. Natürlich wird auch sie immer von Experten beurteilt. Diesmal schlug sich die Bewertung sogar in einer Rangliste nieder, deren drei erste Plätze publiziert wurden. Auf dem ersten Platz landete die Brass-Band Solothurn, gefolgt vom Musikverein Harmonie Gerlafingen und der Vereinsmusik Kriegstetten.
Den zeitlich grössten Block nimmt immer die Konzertmusik ein. Deshalb wurde der Musiktag mit ihr begonnen. Zwölf Vereine in unterschiedlicher Spielstärke liessen sich im Turnus von einem Mitglied des Expertentrios Cornelia Begert, Axel Catillaz und Bruno Hayoz beurteilen.
Selten haben die Vereine aus dem Publikum für ihre Stückwahl so viel Lob bekommen. Erfreulicherweise hielt die Erarbeitung der Musikwerke dann aber auch überall mit. So boten schon die Expertisenkonzerte genau die klangvollen Augenblicke, welche die Blasmusik Zuchwil in der Werbung versprach.
Tatsächlich waren die Sitzplätze in der Turnhalle des Schulhauses Unterfeld fast von Beginn an ständig besetzt. Die Akustik der Halle erwies sich sowohl aus Sicht des Publikums wie der Musizierenden als erstaunlich neutral und vermittelte die klangvollen Augenblicke.
Auch Unterhaltungswettbewerb kam gut an
Für den Unterhaltungswettbewerb haben sich fünf Vereine entschieden. Damit erhielt die veranstaltende Blasmusik Zuchwil direkt eine Steilvorlage zu einem unterhaltenden Abendprogramm. Die Rangierung erfolgte zweiteilig einerseits durch das musikalische Expertentrio und andererseits durch eine Publikumsjury.
Der Beitrag für den Unterhaltungswettbewerb muss zwischen 17 und 20 Minuten dauern. Er muss ein Pflichtstück von etwa drei Minuten Spieldauer enthalten, welches der Veranstalter vorgibt. Dieser wählt das Stück im Einvernehmen mit dem musikalisch Verantwortlichen des Verbandes.
Für diesen Musiktag wurde dazu ein Arrangement von Mario Bürki mit dem Titel «Leven Polkka» bestimmt. Es basiert auf einem Lied von Eino Kettunen aus dem finnischen Karelien aus den 30er-Jahren. Es kam beim Publikum sehr gut an.
Hans Blaser, Solothurner Zeitung